Mit seiner beeindruckenden Mischung aus romanischer und gotischer Bauart ist der Bozner Dom einer der fesselndsten Orte im mittelalterlichen Stadtzentrum. Die Fassade aus rötlichem und gelbem Sandstein lässt das Prunkstück des Platzes sofort ins Auge stechen. Die Wasserspeier und der hoch aufragende Turm sind Glanzstücke gotischer Kunst. Beim Betreten des Domes beeindruckt als erstes die Weite des dreischiffigen Innenraumes.
Der erste Grundriss geht schon auf das späten 12. Jahrhundert zurück, im 14. Jahrhundert wurde der Bau im gotischen Stil erneuert. Das auffälligste Merkmal des Domes, der Glockenturm, ist eine Ergänzung des Schwaben Hans Lutz von Schussenried aus dem 16. Jahrhundert. Seine Stützpfeiler und Schmuckelemente vermitteln den Eindruck von Leichtigkeit.
Zum angrenzenden Walthersplatz hin liegt das aufwendig verzierte Leitacher Törl. Bemerkenswert sind die Darstellungen von Winzern in typischer Bozner Tracht.
Freskenmalereien daneben zeigen einen Pilger, Christus am Kreuz und andere religiöse Figuren. In der Vergangenheit suchten Mütter das Gemälde der sogenannten „Plappermuttergottes“ auf und hinterließen in der Hoffnung, dass die Sprachprobleme ihrer Kinder vergehen würden, eine kleine Spende im Opferstock.
Neben der hohen Gewölbedecke ist das Prunkstück des Domes die Kanzel. Auf ihrem Sockel finden sich mehrere Putten, die Kanzel selbst ist mit Reliefs der Evangelisten geschmückt.
Das Schatzmuseum des Domes bietet eine äußerst reichhaltige Sammlung sakraler Gegenstände aus dem Mittelalter und dem Barock. Zu den Highlights des Domschatzes gehören Gold- und Silberstatuen, aufwendige liturgische Gewänder und Bibeln aus der Zeit der Renaissance. Tauchen Sie dank der faszinierenden Ausstellungsstücke in die Geschichte der Stadt und die Rolle der Kirche ein.
Nach dem Besuch lockt eine kleine Auszeit auf dem Walthersplatz, über den sich der Dom erhebt. Von einigen der Tische im Freien der Restaurants hat man nicht nur einen schönen Blick über den ganzen Platz, sondern auch auf die Dolomiten. Dabei sticht auch die Statue Walthers von der Vogelweide ins Auge, dem bekannten deutschen Lyriker des 12. Jahrhunderts, dem der Platz seinen Namen verdankt.
Die Kirche ist von montags bis samstags geöffnet, das Schatzmuseum kann von Dienstag bis Samstag besichtigt werden. Der Dom Maria Himmelfahrt befindet sich im mittelalterlichen Herzen der Stadt. Vom Bahnhof von Bozen erreichen Sie ihn in 5 Gehminuten in nordwestliche Richtung. Ein Besuch ist gut mit der Besichtigung der Dominikanerkirche und des Museums Arge Kunst kombinierbar.
