Das portugiesische Parlament tagt im Pálacio de São Bento, zu deutsch Palast von St. Benedikt seit dem Jahre 1834. Zuvor allerdings war das Parlamentsgebäude ein Benediktinerkloster. Die Ursprünge des Bauwerks reichen bis in das Jahr 1598 zurück. Mehrfach wurde das Gebäude damals wie auch in der jüngeren portugiesischen Geschichte umgebaut und erweitert.
Bekannte kirchliche Architekten wie der Jesuitenpriester Baltazar Álvares und auch sekuläre Architekten, darunter der Portugiese Miguel Ventura Terra, hinterließen an dem Gebäude ihre architektonischen Fingerabdrücke. Das Bauwerk wurde wie tausend anderer Gebäude in Lissabon kurz vor seiner ersten Fertigstellung von dem verheerenden Erdbeben im Jahre 1755 dem Erdboden gleichgemacht.
Das Parlament in Lissabon ist heute im neoklassischen Baustil gehalten, der auf das Jahr 1834 zurückgeht. Im Inneren des beeindruckenden Gebäudes sind viele Kunstwerke aus der langen und abwechslungsreichen Geschichte des Landes und der Stadt zu sehen. Seit dem Jahre 2002 steht das Parlament unter Denkmalschutz. Direkt hinter dem Gebäude, im ehemaligen Garten des alten Klosters, steht ein Haus, das dem portugiesischen Premierminister als Wohnsitz dient.
Das Parlament von Lissabon erhebt sich im alten Stadtviertel Bairro Alto, Lapa, das aufgrund sozialer Wandlungen der Stadt im XV. Jahrhundert entstand. Das für Lissabon typische Altstadtviertel mit seinen engen Gassen ist leicht mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Eine Besichtigung im Parlament von Portugal ist nur geführt oder von außen möglich.