Die Insel San Giorgio Maggiore gehört zum Stadtviertel San Marco, einem Teil der historischen Altstadt Venedigs. Die Ursprünge des ehemaligen Benediktinerklosters mit gleichem Namen gehen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Die Abtei, welche einst in ihrem Innern das Grab des Evangelisten Markus barg, war ein bedeutendes Pilgerziel der berühmten Lagunenstadt Venedig. In der Klosteranlage ist heute ein Kultur- und Forschungszentrum untergebracht. Zwischen 1565 und 1610 entstand am Ort der alten Klosterkirche die Basilika San Giorgio Maggiore.
Im Jahr 1900 erhielt die Kirche San Giorgio Maggiore von Papst Leo XIII. den Ehrentitel Basilica minor. Ihre imposante Frontseite mit den mächtigen Halbsäulen und dem von kunstvollen Figuren gekrönten dreieckigen Giebel erinnert an einen römischen Tempel. Das Innere der Basilika ist exzellent ausgestattet. Bereits der Boden glänzt mit zartfarbenen Marmorfliesen. Der prachtvolle Hauptaltar, die formvollendeten Nebenaltäre und das meisterhaft gearbeitete Chorgestühl stammen aus dem 16. Jahrhundert. Kostbare Gemälde zieren die Wände der Kirche, darunter von Jacopo Tintoretto 'Das letzte Abendmahl' und 'Der Mannaregen'.
Das Weiß der Wände und Deckengewölbe bildet einen anmutigen Kontrast zum weichen Grau der Sockel, Säulen, Kapitelle und Friesen. Die Atmosphäre der Basilika zu Venedig erinnert an so manche Florentiner Kirche im Stile Michelangelos. Ein instrumentales und optisches Meisterwerk ist die 1750 gebaute Orgel, in deren dreiteiliger Gehäuseform sich die außergewöhnliche Architektur der Kirche widerspiegelt.