Die Hauptkirche Sankt Petri ist die älteste Pfarrkirche der Hansestadt. Sie steht in der Hamburger Altstadt und ist zwischen dem geschäftigen Treiben auf der Mönckebergstraße ein wahre Ruheoase. Die Sankt-Petri-Kirche ist für ihre Kunstwerke bekannt, die zum Teil älter als das heutige Gotteshaus selbst sind. Sie erzählen die Geschichte der Kirche, der einstigen Gemeindemitglieder und der Stadt selbst.
Die Gemeinde wurde vermutlich Anfang des 11. Jahrhunderts gegründet, doch es ist wahrscheinlich, dass an dieser Stelle bereits vorher schon eine Kirche stand. Im Jahr 1195 wurde die Petrikirche zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Das heutige Gotteshaus ist im Gegenteil zu vielen anderen Hamburger Kirchen, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, kein Nachkriegsneubau. Sankt Petri überstand den Krieg nämlich relativ unbeschadet. Die Kirche wurde 1849 erbaut, nachdem das alte Bauwerk dem Großen Brand von 1842 fast vollständig zum Opfer fiel.
Das älteste erhaltene Kunstwerk der Petrikirche ist der linke Türgriff des mittleren Westportals in Form eines bronzenen Löwenkopfs, er stammt aus dem Jahr 1342. Im Nordschiff befindet sich ein Tafelgemälde von etwa 1460, das den ersten Hamburger Bischof Ansgar von Bremen zeigt.
Achten Sie auf das Gemälde „Weihnachten 1813“, das an einem Pfeiler zwischen Süd- und Hauptschiff hängt. Es erinnert an die Einwohner der Stadt, die nach dem Beginn ihrer Belagerung der französischen Besatzung keine ausreichenden Proviantvorräte nachgewiesen hatten und deshalb am Heiligabend in St. Petri zusammengezogen wurden, bevor man sie bei Tagesanbruch aus der Stadt wies.
Am 1. und 3. Donnerstag sowie am 1. Sonntag des Monats werden kostenlose Kirchenführungen angeboten, bei denen Sie mehr über die Kunstwerke und die Geschichte Sankt Petris erfahren. Die Führungen dauern ungefähr eine Stunde. Mittwochnachmittags können Sie während der Stunde der Kirchenmusik der Orgel lauschen.
Der Kirchturm ist der höchste Aussichtsturm in Hamburg. Bis zur Spitze sind es insgesamt 544 Stufen, eine Turmbesteigung ist also nichts für schwache Nerven. Oben werden Sie jedoch mit einem spektakulären Panoramablick über den Rathausmarkt und die Binnenalster belohnt.
Die Besichtigung der Sankt-Petri-Kirche ist auch bei einer kurzen Städtereise kein Problem, da sie mitten in der Altstadt liegt, nur wenige Gehminuten vom Rathaus entfernt. Die nächstgelegenen U-Bahnhöfe sind Rathaus und Jungfernstieg. Der Eintritt ist frei.
